TRANSFORMATION & FENG SHUI 

Die Wohnung, das Büro, der Garten – Räume erzählen viel über einen Menschen. Als Yogalehrerin, Feng Shui Beraterin und Gestalterin von Lebensräumen, mit jeder räumlichen oder körperlichen Veränderung ist auch ein seelischer Wandlungsprozess verknüpft. Wenn ich als Feng Shui Beraterin um Hilfe gerufen werde, herrscht deshalb nicht nur der Wunsch etwas räumlich zu verändern, sondern ich begleite die Menschen auf ihrer ganz eigenen Reise zu sich selbst.  

Feng Shui heißt übersetzt Wind und Wasser und beschäftigt sich mit der Richtung, aus der die Energie (auch Chi genannt) eines Raumes kommt. Die energetische Wirkung eines Ortes ist zwar nicht mit dem bloßen Auge sichtbar, hat aber einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden und somit Tag für Tag auf das Leben.
Nach der chinesischen Lehre wird Glück in drei Ebenen gegliedert. Das himmlische Glück beschreibt allumfassende Gegebenheiten, denen wir uns stellen müssen. Bestimmte Dinge können wir nicht oder nur mit sehr kleinem Wirkungsgrad verändern. Dazu zählt zum Beispiel unsere Genetik, unser Geburtsort oder das politische System als Ganzes. Eine größere Macht haben wir jedoch über das menschliche Glück. Es ist der Einflussbereich jedes Einzelnen, seine Gedanken, die Gefühle und unsere Reaktion auf die Dinge. Wir können entscheiden, wie wir unsere Zeit gestalten und mit wem wir sie verbringen. Die letzte Ebene bildet das irdische Glück und beschreibt Energien von Raum und Zeit, die, ob positiv oder negativ, immer vorhanden sind. Die Kunst liegt darin die Kräfte in der feinstofflichen Natur zu erkennen und nutzbar zu machen. Genau damit arbeitet Feng Shui. Menschen, die ich begleite, sind auf einem Weg zu mehr Achtsamkeit und Bewusstsein zu sich selbst und somit auf ihr Umfeld.
Feng Shui basiert auf Jahrtausenden langen Beobachtungen, wie Energien in Abhängigkeit von Raum und Zeit in unser Leben treten. Die Traditionelle Chinesische Medizin arbeitet bei einer Akupunkturbehandlung mit den Energieleitbahnen, sogenannten Meridianen, unseres Körpers. Diese sind auf allen Ebenen unseres Lebens auch im Raum zu finden. Mit Feng Shui kann man diese Leitbahnen unterstützen oder schwächen. Ein guter Vergleich sind die Strahlen von Wlan – sie sind da – ob wir sie sehen oder nicht.
Natürlich kommen wir auch ohne Feng Shui durchs Leben. Die Frage ist nur, wie viel Zeit und Kraft wir aufwenden wollen, um bestimmte Themen zu verändern. Es ist als würden die letzten Fesseln durchtrennt werden, die es uns schwer machen ein Ziel zu erreichen. Der Urinstinkt spielt dabei ebenso eine Rolle.
Stellen sie sich einen langen Flur vor. Am Ende des Flures steht ein bequemer Designer Sessel. Setzen Sie sich gedanklich auf diesen Sessel. Nehmen Sie den Raum wahr und das eventuell hektische und angreifbare Gefühl, was sich in Ihnen breit macht. Unser Unterbewusstsein nimmt den Raum um uns mit einem ganz anderen Fokus wahr. Wenn wir diese Gesetzmäßigkeiten berücksichtigen, kann das Unterbewusstsein eine Pause machen und wir haben mehr Raum für neue Ideen, einen bestimmten Fokus oder Ruhe.
Messungen über das Erdmagnetfeld bilden die Basis einer klassischen Feng Shui Beratung. Der Magnetismus ist einer der vier physikalischen Grundgesetze und bestimmt wie sich einzelne Teile miteinander verbinden. Oft treffe ich auf Menschen, die diese Konflikte in der Wohnung spüren und merken, dass sie in den Räumen nicht ganz Herr ihrer Sinne sind. Mich fasziniert immer wieder wie genau eine Feng Shui Analyse Aussagen über den Lebenszustand des Bewohners gibt. Vielleicht haben Sie schon einmal beobachtet, dass es Objekte gibt, die immer und immer wieder leer stehen oder in denen sich ein Ehepaar nach dem anderen trennt. Bei der Suche nach einer neuen Bleibe würde ich von solchen Objekten die Finger lassen, denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es Ihnen in dem Objekt ähnlich geht.
Es gibt Qualitäten, die jedes Gebäude allein über den zeitlichen Faktor ausstrahlt. Diese Werte ändern sich in neuen periodischen Zyklen alle 20 Jahre. Entscheidend ist hier, wann das Haus erbaut wurde, wann ein Einzug stattfand oder wann große Veränderungen, z.B. am Dach, vorgenommen wurden.
Deshalb macht es großen Sinn bereits bei der Auswahl einer neuen Immobilie einen Feng Shui Berater mit einzubeziehen. Lange war dieses Wissen Staatsgeheimnis und nicht für das untere Volk bestimmt. Auch die westliche Welt hatte lange keinen Zugriff darauf. Mittlerweile ist es in Deutschland üblich, dass große Unternehmen ihre Gebäude nach energetisch positiven Qualitäten auswählen.
Unabhängig von der zeitlichen Energie der Gebäude gibt es nach dem Feng Shui der acht Häuser, dem Ba Zhai, für jeden von uns individuelle Richtungen, die einem gut tun. Diese können anhand unseres Geburtsdatums über die Astrologie berechnet werden. Wer eine gute Intuition hat, spürt meist welche Orte für ihn Kraftorte sind. So wählen wir den Lieblingsplatz im Café und richten im Idealfall unseren Arbeits- und Schlafplatz danach aus.
Unzufriedenheit in mindestens einem Lebensbereich – seien es gesundheitliche Probleme, über lange Zeit Schwierigkeiten einen Partner zu finden oder Unfruchtbarkeit – führen Kunden meist zu mir. Besonders wenn mehrere Familienmitglieder ein Haus bewohnen, gibt es immer mindestens für einen ein großes Potential an Verbesserung.
Beispielsweise lebte eine Dame mit ihrem Partner und zwei Kindern in einer wunderschönen Mietswohnung. Der Mann war zu diesem Zeitpunkt angestellt und sie in Elternzeit. In naher Zukunft wollte sie sich beruflich weiterentwickeln und hatte den Wunsch sich selbstständig zu machen. Der Arbeitsplatz, das Wohnzimmer alle Bereich hatten positive Werte, jedoch nur für den Mann. Das war lange Zeit absolut in Ordnung, da der Mann der Alleinverdiener war und seine Werte stark sein mussten, um die Familie zu tragen. Für die bevorstehende Selbstständigkeit der Frau gab es jedoch einige Optimierungen, die sie beruflich mit mehr Leichtigkeit zu ihrem Ziel brachten. Feng Shui arbeitet dabei ausschließlich mit positiven Qualitäten. Alle Werte des Mannes blieben also erhalten und die der Frau wurden gestärkt.
Ein letzter Punkt, den ich in Bezug auf Transformation ansprechen möchte, ist die ungemein wichtige Wechselwirkung der Energien Yin und Yang. Sie existieren allumfassend. Yin steht für das weibliche Annehmen, ohne den direkten Drang etwas verändern zu müssen. Der Fokus liegt auf der Dankbarkeit und Wertschätzung der Dinge wie sie sind. Im Raum sind es die Ruheorte, die ohne große Laufwege und fern von Türen und Fenstern sind. Diese Zonen unterstützen es für eine gewisse Zeit passiv zu sein und so Ruhe und Kraft zu sammeln. In Abwechslung dazu: die Yang Energie. Der männliche aktive Drang nach Verbesserung und Bewegung.

Es wird jedoch immer Raum nach oben geben: höher, schneller und weiter.

Erst die Harmonie beider Pole schafft nach einer Veränderung wahre Zufriedenheit. Ein reines Rennen nach Optimierung kann niemanden glücklich machen. Tiefgreifende Transformationen geschehen nicht von heute auf morgen. Und so begleite ich Menschen, die mitten in einem Prozess der Wandlung im Innern sind und diese auch nach Außen tragen möchten. Alles ist in Verbindung miteinander. So zieht jede Transformation weitere Kreise als wir sie vielleicht auf den ersten Blick erahnen. 

Persönliches Statement

Was bedeutet Transformation für mich persönlich?
2013 hatte ich gerade meinen Bachelor Innenarchitektur abgeschlossen, arbeitete als Praktikantin in Singapore und in mir kreiste die Frage, wo und wie es für mich weiter geht. Ich entschloss mich eine Yogalehrerausbildung in Asien zu beginnen und wollte die Zeit vorher nutzen, um mir über meine Zukunft klar zu werden. Eine 12-tägige Vipassana Auszeit im Kloster schien mir ideal. Ich dachte in dieser Zeit kommen mir sicher die richtigen Impulse.
Doch in diesen 12 Tagen wurde mein ganzes Denken auf den Kopf gestellt. Dabei waren es nicht die strengen Regeln keinen verbalen oder nonverbalen Kontakt zu anderen aufzunehmen, sondern die Erkenntnis, dass absolut alles ständig und immer im Wandel ist.
Über die Vipassana Mediation beobachtete ich, dass jeder Gedanke, jede Empfindung kommt, für einen Moment präsent und laut ist und dann wieder geht. Während wir schlafen erneuern sich unsere Zellen und am Morgen sind wir genau genommen nicht mehr die Person, die wir noch am Abend waren.
Dieser Erkenntnis kann, auf die schönen Momente im Leben bezogen, erst einmal Angst auslösen. So war es anfangs bei mir. Alles wird vergehen. Alles wird sich ändern. Nach der ersten Angst und dem Wunsch Dinge festzuhalten, verspürte ich jedoch eine enorme Befreiung. Die ständige Veränderung, die allein geschieht, ohne dass wir aktiv darauf einwirken, trägt seitdem für mich etwas befreiendes in sich. Jeder Moment bietet eine neue Chance.  

Was sind meine Werte und was ist mein  „Warum“, dass ich am Prozess der Veränderung teilnehme?
Mit jedem Jahr, das wir älter werden, wächst das Gefühl, dass die Wochen, Monate und Jahre schneller vergehen. Eine gute Freundin ist der spannenden Frage „Warum die Zeit mit dem Alter so schnell vergeht“ auf den Grund gegangen. Die Antwort darauf war, dass sich bei uns mit jedem Jahr und in vielen Bereichen eine gewisse Routine einschleicht.
In jedem ersten ungewissen Schritt der Transformation zu etwas Neuem wohnt somit gleichzeitig ein verjüngender Aspekt bei. Der Sprung ins kalte Wasser trägt nicht nur dazu bei in eine neue Richtung zu gehen, sondern stoppt gleichzeitig den Automatismus. Dadurch verbinden wir uns noch stärker mit dem Moment im Hier und Jetzt.
Die Frage „Warum ich persönlich aktiv an dem Prozess der Veränderung teilnehme“ ist für mich so schwer wie auch einfach zu beantworten. Denn alles andere steht seit 2013 für mich außer Frage. Ich genieße den Prozess und mit jeder neuen Lebensphase eröffnen sich neue Wege und der Wunsch in bestimmte Thematiken tiefer einzusteigen. Für Sturheit und Stillstand bin ich viel zu neugierig. 

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.  Albert Einstein 

Beste Grüße
Frances Luisa Frühauf

Architektur (M. Sc.)
Innenarchitektur (B.A.)
Feng Shui 

www.francesfruehauf.com